Neugründung des Schützenvereins Frelsdorf
Am 30 Oktober 1949 bekundeten ca. 30 Männer von Frelsdorf ihr Interesse an der Neugründung des Schützenvereins.
Die Zusammenarbeit fand in der Gaststätte Wohlers am Bahnhof statt.
Anwesend war u.a. auch der Rechtsanwalt und Notar Karl v.d.Ohe, der bei der Festlegung der zu erarbeitenden Satzung die juristisch erforderliche, schriftlich fixierte Ordnung umsetzte.
Nachstehend die Niederschrift der Satzung des Schützenvereins:
1. Name und Sitz des Vereins
1. Der Verein führt den Namen „Schützenverein Frelsdorf“ und hat den Sitz in Frelsdorf. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
2. Zweck des Vereins
Der Verein bezweckt:
1. Die Fortführung einer langjährigen Tradition
2. Der Weiterpflege der Freude am guten Sportlichen Schießen.
3. Die Pflege des Heimats- und Vaterlandsgedanken unpolitisch und überparteilich, mit dem alljährlichem Schützenfest als Volksfest
4. Die Pflege und Erziehung des Kameradschaftsgedanken in der Dorfschaft Frelsdorf zu einer Dorfgemeinschaft, bestehend aus sämtlichen Einheimischen und Flüchtlingen.
5. Bildung einer Jugendgruppe und Erziehung in obiger Richtung.
6. Die Tätigkeit des Vereins soll in besten Einvernehmen mit der Gemeindeverwaltung und in Kameradschaftlicher Verbundenheit mit dem Sportverein, dem Gesangsverein und der Freiwilligen Feuerwehr Frelsdorf erfolgen.
3. Organ des Vereins
1. Der Vorstand
2. Die Mitgliederversammlung
4. Der Vorstand
1. Der Vorstand ist ehrenamtlich und besteht aus dem 1. Vorsitzenden und seinem Stellvertreter, dem Schriftführer und seinem Stellvertreter, dem Kassenwart und seinem Vertreter und dem Schießwart.
2. Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins und vertritt ihn nach außen.
a) Der 1. Vorsitzende ruft die Generalversammlung ein. Er führt zugleich das aktive Schützenkorps. Er ist berechtigt, im Rahmen der vorhandenen Barmittel die Einkäufe für den Verein zu tätigen und den Verein zu verpflichten, soweit es die Durchführung seiner Zwecke, insbesondere das Schützenfest und Übungsschießen erfordern. Er hat für jedes Rechtsgeschäft dieser Art einen Beleg zu beschaffen und dem Schriftführer auszuhändigen, der wiederum die Kasse zur Auszahlung anweist. Er ist verpflichtet, den Verein gegen Haftpflicht und Unfall zu versichern und über den Schriftführer, den Kassenführer zur Bezahlung der laufenden Prämien anzuweisen. Über größere Ausgaben des Vereins, insbesondere die Anschaffung von Gewehren, beschließt die Generalversammlung.
b) Der Schriftführer führt den Schriftwechsel des Vereins und die Protokolle in den Versammlungen. Er erstattet auf der jährlichen Hauptversammlung den Geschäftsbericht.
c) Der Kassenwart ist mit der Führung der Kasse beauftragt und zieht die Beiträge ein.
d) Der Schießwart ist mit der Technischen Durchführung auf dem Schießstand beauftragt. Weiter ist er verpflichtet, durch umsichtige und Sachgemäße Handhabung der Waffen, Unfälle zu vermeiden. Er kauft im Auftrage des 1. Vorsitzenden die Munition etc. ein und erhebt beim Schießen das Schießgeld. Nach dem Schießen rechnet er mit dem Schriftführer ab und führt die auf diese Weise geprüfte Barkasse an den Schriftführer ab.
5. Die Generalversammlung
1. Die Generalversammlung beschließt mit einfacher Stimmenmehrheit.
2. Bei Satzungsänderung und Ausschlüssen mit 2/3 Mehrheit der erschienenen Mitglieder, wobei sie nur beschlussfähig ist, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder erschienen ist.
3. Im 1. Quartal eines jeden Geschäftsjahres findet eine Generalversammlung als Hauptversammlung statt. In dieser wird der Geschäfts- sowie Kassenbericht erstattet und dem Vorstand Entlastung erteilt, sowie das nächstjährige Schützenfest beraten und zeitlich festgelegt. Gleichzeitig werden für die nächste Hauptversammlung 2 Kassenprüfer gewählt sowie 2 Ordner für das nächste Schützenfest.
4. Weitere Generalversammlungen werden aus besonderen Anlässen vom Vorstand einberufen, wenn dieser es für erforderlich hält oder mindestens 10 Mitglieder den Antrag dazu schriftlich einreichen.
5. Alle 3 Jahre wird der Vorstand neu gewählt – Wiederwahl ist möglich.
6. Die Mitgliedschaft
1. Der Verein führt folgende Mitglieder:
a) Aktive Mitglieder
b) Passive Mitglieder
c) Ehrenmitglieder
2. Mitglied kann jeder ehrbare Bürger der Gemeinde Frelsdorf werden der das 21. Lebensjahr vollendet hat.
3. Der Beitritt erfolgt durch schriftliche Beitrittserklärung. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand.
4. Der Austritt erfolgt durch schriftliche Kündigung zum Ende des Geschäftsjahres
5. Ein Mitglied kann durch die Generalversammlung ausgeschlossen werden, wenn es gegen die Zwecke und Ziele des Vereins verstößt, sowie gegen dessen Satzungen. Ferner durch den Vorstand, wenn es mehr als einen Jahresbeitrag im Rückstand ist.
6. Ehrenmitglieder werden durch den Vorstand ernannt.
7. Beitrag
Der Beitrag beträgt vierteljährlich 1,00 DM und ist innerhalb des 1. Monats pünktlich an den Kassenführer abzuführen. Die Aufnahmegebühr beträgt ab 10.9.1950 1,00 DM.
8. Übungsschießen
An jeden 2. Sonntag im Monat, pünktlich um 9.00 Uhr findet ein Übungsschießen statt. Unpünktliches erscheinen kostet 0,50 DM Strafe. Fehlen ohne Entschuldigung beim Vorstand kostet 1,00 DM Strafe zu Gunsten der Vereinskasse. Das angeschlossene Reglement für das aktive Schützenbatallion ist Bestandteil dieser Satzung.
9.
Die Einberufung der Generalversammlung erfolgt durch Aushändigung der Tagesordnung am Bekanntmachungsbrett der Gemeinde. Die Veröffentlichung erfolgt 8 Tage vor Versammlungstermin durch den Vorstand.
10.
Vereinslokal und Schießstand ist die Bahnhofswirtschaft Johann Wohlers.
11.
Die Fahne des ehemaligen Kriegervereins Frelsdorf wird als Traditionsfahne vom Schützenverein übernommen.
Die geplante eigene Fahne des Schützenvereins soll der einen Seite zwei über einer Scheibe gekreuzte Gewehre mit dem Sinnspruch darstellen
„Üb Aug“ und Hand fürs Vaterland Die andere Seite soll das Gemeindewappen mit der Überschrift „Schützenverein Frelsdorf“ Enthalten.
Darunter das Schillerwort: Seid einig, einig, einig.
Die Satzung tritt aufgrund der Mitgliederversammlung vom 29.7.1950 in Kraft.
Dem Vorstand des neu gegründeten Vereins gehörten folgende Schützen an:
1. Vorsitzender: Siegfried von der Ohe
2. Vorsitzender: Erich Bastian
1. Schriftführer: Walter Müller
2. Schriftführer: Hans Rautenberg
1. Kassierer: Nikolaus Wohlers
2. Kassierer: Friedrich Grotheer
Schießwart: Wilhelm Vagts
Neben der Satzung wurde ein Reglement des aktiven Vereins aufgestellt, hieraus einige Auszüge:
A. Uniform
Bei sämtlichen Veranstaltungen des Schützenvereins, insbesondere bei Umzügen und bei sämtlichem Auftreten des Vereins in der Öffentlichkeit ist die Uniform zu tragen.
Diese besteht aus einem Grau/grünen Hut mit Feder und eine grüne Jacke, die einheitlich zu bestimmen ist. Sobald Gewehre frei sind und soweit vorhanden, sollen die Mitglieder mit Gewehr antreten.
Der Hauptmann und die Leutnante sollen mit Koppel und Säbel antreten.
Die Fahnenträger sollen eine grün – weiße Schärpe tragen.
Der Vorreiter trägt eine grün – weiße Schärpe und eine Hellebarde.
Für den König wird eine Königskette angefertigt.
B. Ablauf des Schützenfestes
8.00 Uhr morgens Antreten im Vereinslokal durch den Leutnant. Der Hauptmann übernimmt das Bataillon zu Pferde am Vereinslokal. Kurze Ansprache des Hauptmanns.
Beginn des Umzugs
Aufstellung:
Der Herold reitet vorweg, anschließend die Musikkapelle, anschließend der Hauptmann zu Pferde. Darauf folgt der Fahnenträger mit Vereinsfahne. 1. Gruppe: Der Bürgermeister mit 2 Vertretern der Gemeinde.
2. Gruppe: Der König mit 1. Und 2. Minister.
3. Gruppe: 3 Schützen mit Gewehr und Blumen in den Läufen, links daneben der Leutnant, der den Zug führt. In der Mitte des Zuges die Traditionsfahne. Es folgt die zu gründende Jugendgruppe mit Zugführer. Der Zug wird abgeschlossen durch den Kutschwagen der Ehrenmitglieder und Veteranen.
Hier die Wiedergabe des original Textes der Nordsee – Zeitung vom 10.06.1951:
Am 1.Juli 1951 Schützenfest in Frelsdorf Am Sonntag den 1.Juli 1951 feierte der Frelsdorfer Schützenverein unter der Sachkundigen Leitung seines Vereinsvorsitzenden Siegfried von der Ohe in der Bahnhofsgaststätte Wohlers sein diesjähriges Schützenfest, das zweite nach dem Kriege.
Das Fest wird um 5.00 Uhr morgens mit einem großen Wecken eingeleitet. Um 9.00 Uhr vormittags wird der vorjährige Schützenkönig Vagts mit Musik eingeholt und mit feierlichem Umzug durch die Gemeinde zum Schießplatz geleitet. Um 12.00 Uhr findet dann im Vereinslokal Wohlers ein gemeinsames Mittagessen statt. Nach altem Brauch gibt es Erbsen mit Speck. Um 13.00 Uhr wird mit dem Anschießen begonnen. Geschossen wird auf König-, Vereins-, Konkurrenz und Freihandscheibe. Der wilde Vogel wird auch nicht fehlen. Vogelstechen für Frauen und Kinderbelustigungen werden für einen weiterhin guten Verlauf des vorgesehenen Programms sorgen.
Vor Beginn des Festballs wird die Königsproklamation vorgenommen werden.
Der Schießstand war zu dieser Zeit noch auf dem Gelände parallel zur Elbinger Straße. Dieser war damals noch nicht den üblichen Auflagen unterlegen. Das Luftgewehrschießen, das Vogelstechen der Frauen und die Kinderbelustigungen wurden in den Gartenanlagen des Vereinswirt durchgeführt.
Die Bereitschaft, dem Schützenverein beizutreten, wuchs ständig. Bis Ende 1951 hatten fast 90 Männer ihre Mitgliedschaft bekundet. Ausschlaggebend dafür war u.a. das Vorhaben des Vereins, einen Schießstand zu bauen.
Auf der Mitgliederversammlung am 14.9.1951 wurde der Vorstand ermächtigt, sich mit der Gemeinde in Verbindung zu setzen zwecks Anlage eines Schießstandes auf dem toten Gemeindeweg, parallel gelegen zum heutigen Sportplatz und der Bahnlinie, Flur 9 Parzelle 528/413. Nach der Einigung mit der Gemeinde wurde eine Zeichnung angefertigt, die leider nicht mehr bei den Akten ist. Seitens des Vorstandes war man rege tätig, und auf der Generalversammlung am 26.1.1952 wurden die Mitglieder zur tatkräftigen Mitarbeit aufgefordert. Aufgrund der günstigen Bodenbeschaffenheit, es war überwiegend Sand zu bewegen, konnte der Schießstand im Sommer 1954 in Betrieb genommen werden. Ausgelegt war der Stand für 6 Stände; Deckung und Anzeige glich der Anlage an der Elbinger Straße.
Wenn man bedenkt, das technische Hilfsmittel kaum zur Verfügung standen, das Erdreich musste fast ausschließlich von Hand bewegt werden, muss man diese Leistung durchaus würdigen.
Bezugnehmend auf Getränke musste man sich aber Zurückhaltung auferlegen, denn lt. Versammlungsbeschluß durften pro Arbeitstag max. 2 Flaschen Korn ausgeschenkt werden. Das wiederum lässt aber auch auf eine sparsame Kassenführung schließen, die in einen gut geführten Verein oberstes Gebot sein muss.
Das Protokoll vom 15.7.1952 ist durchaus erwähnenswert, lässt es doch erahnen, mit welchem Elan die Hauptschützenfeste auch damals schon angegangen wurden.
Hier die Wiedergabe:
Protokoll über die Vorstandssitzung vom 15.7.52:
Protokoll Über die Vorstandssitzung am 15.7.52
Beginn 21.00 Uhr.
Beim Umzug durch das Dorf soll eine Präsentiergruppe von 6 Mann marschieren.
Als Vorreiter (Herold) soll H.H. Lücken reiten.
Für Kriegsbeschädigte Mitglieder sollen 2 Kutschen im Umzug mitfahren. (Verantwortlich für die Beschaffg. v.d. Ohe, N. Wohlers.)
Für das Mittagessen soll eine Sammlung im Dorf durchgeführt werden (K. Timmermann)
Für 100 Personen soll Geschirr angeliehen werden. (v.d. Ohe)
Kraftfahrer zum Wecken werden durch den Schießwart W. Vagts bestellt.
Am Sonnabend den 26.7. soll die Tanzplatte nachmittags gelegt werden. Wird durch v.d. Ohe abgeholt werden.
Fritz Hillmann soll zum Lichtlegen bestellt werden (Grother)
Kesselbeschaffung für das Mittagessen (N. Wohlers)
Köche (M. Vollers, a.v.d.Ohe, A. Wohlers).
Für das Vogelstechen sollen Preise im Werte von 25,00 – 30.00 DM gekauft werden. (E. Bastian).
Der Vorstand kommt am Freitag den 25.7.52 um 20.30 Uhr wieder zusammen.
Unterschrieben durch Protokollführer Rainer. Der Vorstand
Trotz erheblicher Belastung der Vereinskasse durch Anschaffung von Kleinkalibergewehren und eines Waffenschrankes, für deren Unterbringung, stimmte eine außerordentliche Versammlung der Anschaffung einer Vereinsfahne zu. Am 25.7.1955 wurde ein Kaufvertrag mit der Fa. Sander in Delmenhorst unterzeichnet. Beschriftung und Symbole wurden schon in Jahr 1950 festgelegt, erneut diskutiert, und wie damals beschlossen, in Auftrag gegeben.
Die neue Vereinsfahne wurde im Frühjahr 1956 unter Beteiligung der geladenen Nachbarvereine mit ihren Fahnen von dem Präsidenten des Schützenkreises, Herrn Karl Lütjen Loxstedt geweiht.
Die Aktivitäten des Vereins setzten sich auch in den kommenden Jahren unter der Führung des 1. Vorsitzenden Siegfried von der Ohe gemäß der festgelegten Programme fort.
Weitere Jahre gingen ins Land, und immer mehr wuchs der Wunsch, dem Schießstand an der Bahn ade zu sagen. Alle hatten mit erheblichen Missständen zu kämpfen.
Der Schießstand war, ausgehend vom Mitgliederzuwachs und fehlender technischer Einrichtung, vorhanden waren weder Strom noch Wasser, den Ansprüchen nicht mehr gewachsen.
Auf der Jahreshauptversammlung am 27.1.1962 wurden die Weichen für den Bau des heutigen Schießstandes gestellt.
Siegfried von der Ohe wollte die Verantwortung für das neue Bauvorhaben nicht mittragen und trat, mit dem Schreiben vom 29.1.1962, von seinen Posten zurück. Nun bestand Handlungsbedarf, und auf einer außerordentlichen Generalversammlung wurde der bisherige 2. Vorsitzende Hans Rautenberg zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Am 13.9.1963 wurde ein Pachtvertrag zwischen dem Gastwirt J. Wohlers und dem Schützenverein Unterzeichnet.
Die Zeichnung für das Gebäude wurde von dem Architekten Horst Baesler kurzfristig erstellt und auch die behördlichen Formalitäten schnell erledigt. Somit konnte man mit den Arbeiten beginnen. Große Hürden taten sich aber bei den Erdarbeiten auf, denn größtenteils musste Lehmboden bewegt werden.
Hier half die gute Verbindung von Heinrich Timmermann zu der amerikanischen Besatzungsmacht in Bremerhaven, bei der er beschäftigt war. Fast zum Nulltarif half uns eine riesige Raupe, die umfangreichen Erdarbeiten in einigen Tagen zu erledigen.
Ermutigt durch die großzügige Hilfe der Amerikaner ging man zügig zu Werke. Jede freie Stunde wurde seitens vieler Mitglieder aufgewendet, um den Schießstand möglichst schnell fertigzustellen. Die Maurer, unter der Anleitung von Hermann Wendt, setzten Stein auf Stein und unser Zimmerpolier Johann Jäger hatte alles im Griff, so das am 27.7.1963 Richtfest gefeiert werden konnte. Walter Hoffmann, Ludwig Wiebalk und Fritz Funk fertigten Fenster und Türen bei Grube in Heinschenwalde, der als Gönner des Vereins das Holz kostenlos dafür zur Verfügung stellte.
Um die arg gebeutelte Kasse aufzufrischen, veranstaltete der Verein am 7.3.1964 auf Wohlers Saal ein Konzert mit der Bremerhavener Musikkapelle „Hülsen“. Geladen waren dazu neben den örtlichen Vereinen. Dank großer Resonanz konnte bitter benötigtes Geld der Vereinskasse zugeführt werden.
Gleichzeitig wurde in dieser Zeit der Finanzknappheit die Idee mit den Bausteinen geboren. Der Verkauf des Darlehenspapier hatte insofern einen großen Erfolg, dass viele Darlehensgeber im Laufe der nachfolgenden Jahre, als der Verein seinen Verpflichtungen, das Darlehen tilgen zu müssen, auf eine Rückzahlung verzichten.
Dafür ist an dieser Stelle allen Spendern noch ein großes Dankeschön zu sagen. Die Rohbauabnahme durch den Kreis erfolgte am 24.3.1964 und schon am 12.6.1964 konnte dank unermüdlichen Einsatzes der Vereinsmitglieder die Einweihung durch den Präsidenten des Schützenkreises, Karl Lütjen, Loxstedt, vollzogen werden. Neben allen örtlichen Vereinen nahmen alle geladenen Nachbarvereine mit ihren Fahnen an dem feierlichen Akt teil.
Die Schießanlage verfügt über 10 Stände und ist in seinen Ausmaßen bis zum heutigen Tage unverändert. In den ersten Jahren wurde auf automatischen Scheiben geschossen, seit 1985 verfügt der Schießstand über moderne, elektrisch betriebene Seilzugscheiben.
Die Jahre gingen ins Land, und die Schützenfeste blieben nach wie vor gesellschaftliche Höhepunkte im Dorfleben. Stolz kann der Verein auf die musikalische Begleitung seiner Festlichkeiten sein. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Debstedt ist seit 1971, und das Wulsdorfer Blasorchester seit 1973 ununterbrochen beim Schützenfest dabei. Während des Umzuges intonieren die Wulsdorfer am Ehrenmal bei der Kranzniederlegung zu Gedenken der gefallenen Kameraden beider Weltkriege das Lied vom alten Kameraden.
Anschließend sorgen beide Kapellen in der Schützenhalle für Wogen der Begeisterung.
Neben dem Hauptschützenfest waren die Musiker des Öfteren bei außerordentlichen Festlichkeiten präsent.
Nicht nur alle Schützinnen und Schützen wären froh und dankbar, wenn auch in Zukunft diese beiden exzellenten Klangkörper unsere Schützenfeste begleiten würden.
Nach einigen vergeblichen Anläufen wurde auf der Generalversammlung am 31.1.1975 die Damenriege gegründet. Erste Damensprecherin wurde Ellen Wiechmann.
Schon recht bald erkannte man, das diese Entscheidung richtig war, trugen doch die wesentlich zur Harmonie innerhalb des Vereins bei.
Zwangsläufig war aber gleichzeitig Handlungsbedarf angesagt, denn es fehlte für die Damen die entsprechende Schießanlage.
Da der Vereinswirt Reinhard Wohlers zunächst nicht bereit war, den erforderlichen Grund und Boden für einen Luftgewehrstand bereitzustellen, musste das Vorhaben, den Stand zu bauen, zunächst aufgegeben werden.
Innerhalb der Vereinsführung gab es auf der Generalversammlung am 25.1.1980 einen Wechsel.
Für den langjährigen und Verdienstvollen 1. Vorsitzenden Hans Rautenberg wurde Heinrich Grafelmann an die Vereinsspitze gewählt.
Das Vorhaben ein Gebäude für den Luftgewehrstand zu bauen, änderte sich 1984 zum Positiven.
Nach einer Kostenanalyse entschloss man sich zum Bau der Anlage. Der ArchitektHorst Baesler erstellte die Bauzeichnung, und nach der Genehmigung seitens der Behörde gingen die Schützen zügig zu Werke. Natürlich waren auch hier in erster Linie die Handwerker unter den Schützen gefragt.
Wenn man bedenkt, dass solche Arbeiten nur in der Freizeit der Schützen durchgezogen werden können, ist dieser Bauabschnitt recht schnell vollendet worden.
Der Luftgewehrstand der am 10.10.1987 eingeweiht werden konnte, verfügt über einen Aufenthaltsraum für div. Dinge z.B. einen Schrank der für Gewehre und auch Pokale sowie einige Tischgruppen für Versammlungen in kleineren Kreise. Elektrische Nachtspeicher- Heizkörper sorgen in der kalten Jahreszeit für die richtige Temperatur.
Der separat angeordnete eigentliche Luftgewehrstand verfügt über 8 elektrisch betriebene Seilzugscheiben.
Die aktiven Schützinnen und Schützen nehmen seit Jahren an den Rundenwettkämpfen des Bundes des Geesteniederung mit z.T. großen Erfolgen teil.
Vor dem Bau des Luftgewehrstandes führte man das Schießen in dieser Disziplin auf dem Saal des Vereinswirtes Reinhard Wohlers aus.
Bei den Umzügen der befreundeten Schützen in Appeln, Geestenseth und Volkmarst ist eine Abordnung des Schützenvereins Frelsdorf präsent. Die Teilnahme beruht auf gegenseitigen Besuch.
Am 2.2.1990 fand die letzte Generalversammlung des Schützenvereins in der Gaststätte des Vereinslokal Wohlers statt. Dieselbe wurde noch im gleichen Jahr geschlossen und stand zum Verkauf an.
Der Verein befand sich nunmehr in einer äußerst prekären Situation, und nur mit tatkräftiger Unterstützung der Samtgemeinde Beverstedt, vertreten durch den Samtgemeindedirektor, Herr Rebien, sowie der Gemeinde Frelsdorf, vertreten durch den Bürgermeister Herrn Wienberg, gelang eine Einigung, welche beide Parteien gerecht wurde.
Der Schützenverein hatte nunmehr den Status eines selbstständigen Organs mit allen seinen Rechten und Pflichten. Lobenswert ist an dieser Stelle die umsichtige Führung des Vereins zu nennen, denn trotz schmaler Kasse entschlossen sich Vorstand und Mitglieder, den nunmehr benötigten Anbau mit Lagerraum, Küche, Toiletten und der damit erforderlichen Kläranlage zu erstellen.
Die Bauzeichnung fertigte der Architekt Frank Schneider, und nach behördlicher Genehmigung konnte mit dem Bau begonnen werden. Es mangelte auch hierbei nicht an nötiger Motivation der Schützenbrüder, und jede vorhandene Freizeit wurde in den Anbau investiert. Alle Beteiligten, ob Frauen oder Männer, vor allem die Handwerker unter ihnen, gaben ihr Bestes, und im Jahre 1992 konnte der letzte Bauabschnitt in Betrieb genommen werden.
Um auch der Bevölkerung in der Gemeinde die Möglichkeit zu geben, ihre Treffsicherheit zu beweisen, findet alljährlich, 4 Wochen nach dem Hauptschützenfest, das Dorfschießen statt. Hierbei werden die Dorfkönigin oder der Dorfkönig ermittelt. Gleichzeitig wird den Jugendlichen und den Kindern die Möglichkeit geboten sich am Schießen oder an vielerlei Spielen zu beteiligen. Denn wie beim Hauptschützenfest ist auch hier, neben dem Schießbetrieb, für Unterhaltung gesorgt. Glücksrad, Zielwerfen, Knobeln usw. garantieren für Kurzweil und attraktive Preise. Den Thekenbetrieb übernehmen bei allen Veranstaltungen überwiegend Mitglieder des Vereins unentgeltlich. Für die Kaffeetafel, die bei keinem Fest fehlen darf, reichen die Schützendamen ihre Torten und den berühmten Butterkuchen von Bäckermeister Wiechmann aus Geestenseth. Alle Kuchen werden überwiegend kostenlos zu Verfügung gestellt und sorgen somit für eine zusätzliche Geldeinnahme.
Am Tag nach dem Hauptschützenfest, einem Montag, findet alljährlich das Traditionelle Katerfrühstück statt. Man lässt hierbei die letzten Tage Revue passieren, genießt lecker zubereitete Brötchen und sorgt dafür, dass die Bierfässer ihr Nettogewicht erreichen.
All diese geselligen Höhepunkte wären ohne unsere Schützendamen kaum durchführbar, sorgen sie doch für die Vorbereitung und das Gelingen des harmonischen Zusammenseins.
Der Schützenverein genießt neben allen aktiven Vereinen in der Gemeinde Frelsdorf einen großen Stellenwert und kann immer auf kommunale Unterstützung, sei es durch die Gemeinde oder überörtlich durch die Samtgemeinde Beverstedt und den Landkreis Cuxhaven, rechnen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle gilt auch den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Frelsdorf, die während der Umzüge für die nötige Sicherheit auf den Straßen sorgen.
Nach 18 Jahren vorbildlicher Leitung des Schützenvereins legte Heinrich Grafelmann den Vorsitz in jüngere Hände, denn auf der Generalversammlung am 30.1.1998 wurde Gerhard Wendt an die Vereinsspitze gewählt.
In der Laudatio an den zurückgetretenen 1. Vorsitzenden Heinrich Grafelmann gab es viele Worte des Dankes für seinen Einsatz, und als Zeichen der Anerkennung wurde ihm, wie seinen Vorgänger, Hans Rautenberg ein Präsent überreicht. Gleichzeitig sprachen ihm die Schützen die Würde eines Ehrenpräsidenten zu.
Der scheidende Vorsitzende wünschte seinem Nachfolger Gerhard Wendt eine stets glückliche Hand.
Dessen Autorität wurde auch gleich auf die Probe gestellt, denn an der Schießanlage mussten erhebliche Renovierungen bzw. Erneuerungen vorgenommen werden.
Die beiden Hochblenden wurden komplett abgerissen und mussten durch Blenden neuester Erkenntnis ersetzt werden.
Gleichzeitig erneuerte man die Altersschwach gewordene Abdeckung des Zielstandes.
Auch die alten Schießklappen im Schießstand hatten ausgedient und wurden durch zweckmäßige Kunststoff – Jalousien ersetzt.
Außerdem mussten viele Stunden aufgewendet werden, um den Schießstand sein ursprüngliches Gesicht zu geben, denn die Natur hatte im Laufe der Jahrzehnte für üppigen Baumbewuchs gesorgt.
Abzufahren bzw. zu entsorgen waren 5 große Hänger mit Rundholz und über 20 Hänger gleichen Ausmaßes mit Buschwerk.
Nur durch den selbstlosen Enthusiasmus der Vereinsmitglieder lassen sich solche Vorhaben in die Tat umsetzen.
Ein großer Dank an dieser Stelle gebührt all denen, die bei der Erstellung der Bauten, der erforderlichen Einrichtungen und der jüngst vollzogenen Renovierung Hand angelegt haben.
Der Schützenverein kann auf seine Schießanlage stolz sein, muss aber gleichzeitig sich bemühen, die Jugendlichen und die Kinder in die Aktivitäten der Gemeinschaft einzubinden, damit auch in Zukunft dieser Ort der Gemeinsamkeit mit Leben erfüllt wird.
Unsere Musikkapellen.
Einen großen Anteil am harmonischen Verlauf der Schützenfeste unseres Vereins hatte der Spielmannszug Debstedt unter der Stabführung von Jürgen Grund. Seit 1971 begleiten uns die Musiker bei den Umzügen und tragen wesentlich zum Gelingen der Konzerte bei.
Ebenfalls ein großes Lob gebührt der Wulsdorfer Blaskapelle unter Stabführung von Lothar Reddig bzw. Gabi Lührssen. Diese Exzellenten Musiker sind seit 1973 beim Umzug dabei und bescheren den Schützinnen und Schützen sowie allen Gästen nach dem Umzug in der Schießhalle Stunden geballten Frohsinns.
Beiden Klangkörpern gebührt an dieser Stelle ein großes Dankeschön, verbunden mit dem Wunsch, dass die Musiker beider Kapellen auch in Zukunft Garant für Harmonie und Frohsinn bei unseren Schützenfesten sein mögen.
Zusammengetragen im Jahre 1999 zum 50. Jubiläum durch:
Hinrich Mehrtens